Werner-Zeller-Stiftung
Archiv für Familienforschung
Willkommen auf unseren Internetseiten!
Das Archiv für Familienforschung stellt sich vor
Hier können Sie eine Powerpoint-Präsentation unseres Archivs herunterladen:
Download für word:
Präsentation Archiv für Familienforschung 2022
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Aktuelles
Interview:
Ein sehr hörenswertes Gespräch mit unserem Vorstandsmitglied Prof. Dr. Christel-Köhle-Hezinger über „Neugier“.
Christel Köhle-Hezinger – Neugier als wichtigste Tugend (deutschlandfunkkultur.de)
Artikel in der Stuttgarter Zeitung / Leonberger Kreiszeitung vom 09.03.2024
Aktuelle Forschungsarbeiten und Veröffentlichungen:
Neue Veröffentlichung von Eva Zeller: Mutter suchen
Das Buch erschien im August 2024.
Eva Zeller recherchierte hierzu u.a. auch im Archiv für Familienforschung der Werner-Zeller-Stiftung.
Die pdf-Datei der Verlagsankündigung sowie eine Kritik von Denis Scheck(WDR) kann hier heruntergeladen werden:
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Dagmar Konrad
Missionskinder
Migration und Trennung in Missionarsfamilien der Basler Mission des 19. Jahrhunderts
2023, 368 Seiten, broschiert, mit zahlreichen Abbildungen, 39,90 €, ISBN 978-3-8309-4698-4
„Die Frömmigkeit, die die Eltern hatten! Da habe ich gedacht, die müssen doch ganz anders handeln. Die müssen uns doch lieb haben mit dieser Frömmigkeit. Kleine Kinder können nicht verstehen, warum es etwas Wichtigeres gibt als ihre eigenen Kinder. Das haben wir nicht verstanden. Und ich verstehe es eigentlich bis heute noch nicht.“
Frieda Göttin, ehemaliges Missionskind, als über 80-Jährige
Nach der Kinderverordnung der Basler Mission von 1853 mussten Kinder von Missionspaaren spätestens im Alter von sechs Jahren aus den damaligen Missionen in Indien, Afrika und China nach Europa gesandt werden. Dort wuchsen sie im Kinderhaus der Basler Mission oder bei Verwandten in Süddeutschland oder der Schweiz auf.
Eltern und Kinder lebten auf unterschiedlichen Kontinenten und in unterschiedlichen Kulturen. Häufig sahen sie sich jahrzehnte- oder lebenslang nicht wieder. Viele Kinder sprachen kein Deutsch und die einstige Heimat ihrer Eltern war ihnen ebenso fremd wie umgekehrt Asien und Afrika einst für ihre Mütter, den sogenannten Missionsbräuten, und ihren Vätern, den Missionaren, gewesen war. Eine Verbindung zu den Eltern über die Kontinente hinweg war nur noch brieflich möglich. Ihre später geborenen Geschwister kannten sie nicht.
Migration und Trennung bestimmte das „Familienleben.“ Die Familien befanden sich in einem Prozess ständig neuer Migrationen. Ein Kind nach dem anderen ging nach Europa. Manche Eltern kehrten kurzzeitig für einen Heimaturlaub zurück, um aber alsbald wieder nach Übersee zur Missionsarbeit aufzubrechen. Entfremdung, emotionale Distanz und letztlich gebrochene Familienbiografien waren häufig eine Folge.
Persönliche Briefe, Tagebücher, autobiografische Aufzeichnungen, Fotografien aus Privatbesitz sowie offizielle Dokumente aus dem Archiv der Basler Mission bilden die umfangreiche Quellenbasis dieser Studie und zeichnen ein dichtes und facettenreiches Bild von historischem Familienleben in der Mission. Aus der Perspektive der Mütter, Väter, Erzieherinnen, indigenen Kindermädchen, dem Basler und Württemberger Umfeld wird das bisher kaum erforschte Schicksal der „kinderlosen Eltern“ und „elternlosen Kinder“ beleuchtet.
Der Autorin gelingt dabei der Bezug zur Gegenwart, denn das Leben in zwei oder mehr Kulturen und die daraus resultierende Problematik von Verlust und Trennung, von Fremdsein und Entfremdung, von Inter – und Transkulturalität ist heute aktueller denn je.
Lesungen
Die Autorin steht gerne für Lesungen und Veranstaltungen zur Verfügung.
Kontakt über den Waxmann-Verlag: Verena Schlinkert
Dr. Gerhard Seibold:
Auswertung dreier Stammbücher von Zeller-Vorfahren
Neues von den Theologen Christoph (1650-1727), Andreas Christoph (1684-1743) und Johannes Zeller (1690-1765), Vater und Söhne.
Stammbücher dienten dazu, die Erinnerung an Begegnungen zwischen den Besitzern der Bände und Zeitgenossen zu bewahren, indem sich Letztere mittels einer Widmung in den Alben ihrer Freunde quasi verewigten. Insoweit ist die für diese Bände üblicherweise verwendete Bezeichnung Stammbuch irreführend, geht es hier doch nicht um die Darbietung von Familienkundlichem, was Geschlechterbüchern, Ahnenlisten, Stammbäumen u. ä. vorbehalten ist, sondern um die Dokumentation einer Beziehung zwischen zwei Menschen, die sich zufällig trafen und im besten Fall einige wenige Jahre gemeinsam verbrachten. Diese Kontakte hatten sich im Verlauf einer Grand Tour durch Mitteleuropa und/oder infolge des Besuchs einer Universität ergeben. Trotz dieser Flüchtigkeit fühlten sich die Eigner der Stammbücher nicht selten dazu motiviert, den Inskriptionen ihrer Freunde im Nachhinein Informationen zu deren weiteren Lebensumständen hinzuzufügen, welche ihnen auf irgendeine Art und Weise später zur Kenntnis gelangt waren. Träger dieser Übung waren zumeist Männer in jugendlichem Alter, die Familien entstammten, wo Wohlstand und ein höherer Bildungsgrad gegeben waren. Gepflegt wurde diese Tradition immerhin über mehr als 250 Jahre hinweg, von der Mitte des 16. zum Beginn des 19. Jahrhunderts.
Dr. Gerhard Seibold wertete im Rahmen einer von der Werner-Zeller-Stiftung geförderten Forschungsarbeit 3 Stammbücher von Zeller-Vorfahren aus. Das 40-seitige Manuskript soll im Rahmen einer Sonderveröffentlichung des Martinszeller Verbands herausgegeben werden. Wer Interesse an diesem Heft hat, möge sich doch bitte bei der Werner-Zeller-Stiftung (werner-zeller-stiftung@t-online.de) in Leonberg melden. Die Kosten betragen 10 € incl. Versand.
Ludwig Uhland
Das Stylisticum
Ludwig Uhland hielt als Professor der Tübinger Universität zwischen 1830 und 1832 eine berühmt gewordene Poetikvorlesung ab, das sogenannte »Stylisticum«, wo er in erstaunlicher Modernität studentische Arbeiten zum Gegenstand der Besprechung machte und damit heutige Creative-Writing-Seminare vorwegnahm. Durch diese Lehrveranstaltung prägte Uhland eine ganze Studentengeneration und sorgte gleichzeitig für einen Glanzpunkt in der Geschichte der frühen Universitätsgermanistik. Bislang waren Texte und Thematik des »Stylisticums« nur in Auszügen greifbar.
Die Edition versammelt nun erstmals Uhlands komplettes Vorlesungsmanuskript sowie sämtliche studentischen Beiträge und liefert obendrein bio-bibliographische Abrisse der Teilnehmer. Dieses Ensemble eröffnet als geradezu singuläre Konstellation einen neuen, originellen und authentischen Zugang zur Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Da etliche »Stylisticum«-Teilnehmer auch jenseits der Literatur wirksam wurden, geraten zudem gesellschaftliche, wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen der Zeit in den Blick und es formiert sich eine Art regionale Kulturgeschichte in Einzelbiographien. Gemeinsam war diesen Lebensläufen die Orientierung an dem verehrten Lehrer Uhland, dessen überwältigende Wirkungsgeschichte auf diese Weise neuerlich ins Bild gerückt wird, eine Wirkungsgeschichte, die Uhland in der Wahrnehmung des 19. Jahrhunderts auf einer Stufe mit Goethe und Schiller zeigt.
Ein aktiver Teilnehmer dieses Stylisticums im Wintersemenster 1830/31 war u.a. Hermann Jonathan Ludwig Zeller (1807-1885; ZEL §134). Prof. Dr. Helmuth Mojem forschte hierzu intensiv in Dokumenten aus dem Archiv für Familienforschung in Leonberg. Herausgekommen ist ein höchst interessantes und optisch sehr ansprechendes Werk.
Ludwig Uhland
Das Stylisticum
Herausgegeben von Helmuth Mojem und Stefan Knödler
Wallstein Verlag.
2096 S., 45 Abb., 2 Bände, Leinen, Schutzumschlag im Schuber, 15,5 x 23 cm
ISBN 978-3-8353-5146-2
€ 99,00 (D) / € 101,80 (A)
Alle Preise inkl. MwSt zzgl. Versandkosten
voraussichtlich lieferbar ab 30.11.2022
„Paul Wolfgang Merkel – Tagebücher“
Der Original-Text zur Erklärung des Projektes und weitere Informationen :
(Quelle: siehe link am Ende des Textes)
„Mit Spannung erwarten wir noch 2021 das Erscheinen der Tagebücher von Paul Wolfgang Merkel. Auf Familientagen wurde mehrfach über dieses für unsere Familiengeschichte einmalige Editionsprojekt berichtet. Mit dem Tagebuch liegen authentische, bürgerliche und zeithistorischen Zeugnisse in einer Fülle vor, die nicht zu erwarten war. Ein unglaublicher Schatz nicht nur für unsere Familiengeschichte sondern auch für die Reichs- und Handelsstadt Nürnberg sowie für wissenschaftliche Auswertungen.
Jetzt freuen wir uns, die Tagebücher endlich auf der Zielgerade zu sehen. Anspruch war es, den Einträgen wissenschaftlich fundierte Informationen zu Zeit, Ort, Personen (allein über 2.300 Kurzbiografien) sowie eine unterstützende Bildauswahl gegenüberzustellen. Nach vieljähriger wissenschaftlicher Arbeit geht das Manuskript – am Anfang stand die Transkription der handschriftlichen Tages-Notizen unseres Stammvaters – jetzt in die Korrekturphase.
Der große Arbeitsaufwand seitens der beteiligten Institutionen lässt sich kaum ermessen. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns, dass der „Förderverein zur Pflege der Stiftungsgüter und Dauerleihgaben der Paul Wolfgang Merkel’schen Familienstiftung zu Nürnberg“ die Herausgabe fachlich und finanziell unterstützen kann.“
Die Werner-Zeller-Stiftung hat dieses Projekt ebenfalls finanziell unterstützt. Für weitere Informationen und Bezugsquellen verweisen wir auf die Paul-Wolfgang-Merkel´sche Familienstiftung:
https://merkelstiftung.de/foerderverein/projekte
Buchveröffentlichung von Haller / Schlender (Hrsg.):
„Handbuch Feministische Perspektiven auf Elternschaft“
Elternschaft: Eine ausgesparte Perspektive in der feministischen Auseinandersetzung?
Lange Zeit beschäftigten sich feministische Debatten kaum mit Elternschaft und Familie. Der bis in die Gegenwart hinein tonangebende Gleichheitsfeminismus orientiert sich an der Gleichheit mit Männern – ungebunden und durch Frauen von Fürsorge befreit. Zeiten ändern sich: Ein Bedeutungswandel in der Perspektive auf Elternschaft hält Einzug in feministische Auseinandersetzungen und Kämpfe. Nicht länger richten diese sich gegen die Familie, sondern gegen Verhältnisse, in denen das Leben mit Kindern zur Zumutung wird. Das Handbuch vereint 50 Stimmen des Feminismus zum Thema Elternschaft. Die Beiträge gehen anhand von Schlagwörtern der Frage nach, wie Mutterschaft, Vaterschaft und Elternschaft in unterschiedlichen feministischen Strömungen verarbeitet werden. Wie werden rechtliche As pekte der Ausübung von Mutter- und Vaterschaft ausgelegt? Welche Wege führen in die Elternschaft? Und wie sehen feministische Utopien eines guten Lebens mit Kindern aus?
Die Herausgeberinnen:
Dr. Lisa Yashodhara Haller,Goethe-Universität Frankfurt am Main
Alicia Schlender,
Humboldt-Universität zu Berlin
Die Entstehung des Buches wurde unterstützt von:
Heidehof Stiftung
Gunda-Werner-Institut in der Heinrich-Böll-Stiftung e.V.
Apfelbaum Stiftung
Werner-Zeller-Stiftung
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Sparkasse Freiburg
Verein X-Weise e
Buchveröffentlichung von Helene Huith:
„Das Kleid der Religion“
Vor kurzem wurde das von Helene Huith als Dissertationsarbeit verfasste Buch „Das Kleid der Religion. Sichtbarkeit und Wissensstrategien einer christlichen Minderheit“ veröffentlicht. Diese Arbeit wurde mit einem Druckkostenzuschuss von der Werner-Zeller-Stiftung gefördert.
Inhalt (Klappentext):
Der sichtbare Zusammenhang von Alltagskleidung und Religion differenziert Gläubige und „Nichtgläubige“ auch optisch voneinander. Obwohl heute nur noch in wenigen christlichen Gemeinschaften präsent, ist er aber bei den Russlanddeutschen mennonitischer und baptistischer Provenienz in den 1950er und 1960er Jahren gerade im konservativen Flügel ausgeprägt. Durch das Aufrechterhalten modisch längst überholter Formen wird die Kleidung als eine Art spezifischer Wissensspeicher gedeutet, der sich stabilisierend auf die Gemeinschaft auswirkt. Die Untersuchung ist an der Schnittstelle von kulturanthro-pologischer Kleidungsforschung und visueller Anthropologie angesiedelt und beleuchtet die vestimentäre Kultur der ethnisch-religiösen Minderheit auch hinsichtlich ihres semiotischen Potentials und als Körpertechnik. Bei der Analyse der materiellen Kultur und der konjunktiven Wissensbestände des Milieus stellt besonders die private Fotografie eine wichtige Quelle für die lokale Mikroanalyse dar.
Waxmann-Verlag
ISBN: 978-3-8309-4279-5
Projekt: Elternschaft und Gender Trouble
Im April 2021 erschienener Sammelband von Helga Krüger-Kirn und Leila Zoe Tichy (Hrsg.) zur Familiensoziologie.
Der Sammelband wurde von der Werner-Zeller-Stiftung finanziell unterstützt.
Inhalt:
Der Sammelband vereint Beiträge, die sich aus geschlechterkritischer Perspektive mit dem Wandel von Familie und Elternrollen auseinandersetzen. Ziel ist es – über eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme von sozioökonomischen Rahmenbedingungen wie auch psychosozialen und geschlechtsspezifischen Aspekten – normative Wertungen zu überwinden und das (gesellschafts-)kritische Potential von Mutterschaft wie Elternschaft zu markieren.
Forschungsstipendium 60+
Die Werner-Zeller-Stiftung lobt ab sofort zusammen mit der Universität Stuttgart, Abteilung Landesgeschichte, Stipendien für „Alte Hasen“ aus, die sich mit den Archivalien unserer Stiftung beschäftigen und darüber einen kleinen Aufsatz erarbeiten wollen. Im Folgenden ist eine kleine Sammlung möglicher Themenfelder mit Anschauungsbeispielen zusammengestellt. Das Manuskript kann als pdf-Datei heruntergeladen werden.
Die genannten Themenfelder lassen sich im Rahmen des Forschungsstipendiums im Archiv der Stiftung erarbeiten. Die Höhe des Stipendiums beträgt insgesamt 1000,- EUR/ Aufsatz. Geplant sind kleinere, aus den Quellen erarbeitete Aufsätze, die im Idealfall publiziert (Druck oder Online) werden sollen.
Sollte eine Bachelor- oder Masterarbeit daraus entstehen, könnte die Werner-Zeller-Stiftung dies auf Antrag ebenfalls fördern. Nähere Informationen hierzu gibt es direkt bei der Werner-Zeller-Stiftung in Leonberg (E-mail: werner-zeller-stiftung@t-online.de)
Download des Manuskriptes:
Werner Zeller-Stiftung_Stipendium 60+mit Anmerkungen und Bildern
Kommende Veranstaltungen:
Tag der Archive am 02. März 2024 von 11.00 – 14.00 Uhr